Was sind Zahnprothesen und woraus werden sie hergestellt?

Der Artikel wurde überprüft von: Marie-Christine Hoffmann
Durch die Geschichte der Menschheit hinweg lassen sich Beispiele für Zahnersatz finden: Laut Dr. C. Kuhlmann verwendeten bereits die Etrusker 500 vor Christus bei Zahnverlust als Zahnersatz Tierzähne und Knochenstücke. George Washington trug laut zm online mehrere Prothesen aus Zähnen verschiedener Tierarten, Zähnen anderer Menschen und Elfenbein. Heute ist das zum Glück anders! Auch wenn der Gebrauch von Zahnprothesen dennoch etwas gewöhnungsbedürftig ist und sie sich niemals wie ein natürliches Gebiss anfühlen, haben moderne Zahnprothesen ein weitgehend natürliches Aussehen und sind angenehmer denn je.
Was sind Zahnprothesen?
Der Begriff Zahnprothese wird umgangssprachlich meist für herausnehmbaren Zahnersatz verwendet, also dann, wenn er selbst herausgenommen und wieder eingesetzt werden kann. Es gibt zwei wichtige Arten von herausnehmbarem Zahnersatz: Totalprothesen und Teilprothesen. Ihr Zahnarzt / Ihre Zahnärztin wird Sie bei der Wahl der Art der Zahnprothese, die für Sie am geeignetsten ist, beraten, und zwar in Abhängigkeit davon, ob einige oder alle Zähne ersetzt werden sollen. Ebenso wird er Sie über die damit verbundenen Kosten informieren.
Unterschied zum Zahn-Implantat und anderem Zahnersatz?
Im Vergleich zu Prothesen werden Implantate fest in den Kiefer verschraubt und sind somit nicht herausnehmbar.
Woraus bestehen Zahnprothesen?
Zähne
Prothesenzähne werden normalerweise aus Kunststoff oder Keramik hergestellt. Keramik ist in letzter Zeit immer beliebter geworden, da es laut der Zahnarztpraxis 360 Grad Zahn als härter und dadurch auch als haltbarer gilt.
- Als glasartiges Keramikmaterial hat Porzellan das gleiche durchscheinende Aussehen wie natürlicher Zahnschmelz und kann farblich genau auf die anderen Zähne im Mund des Patienten / der Patientin abgestimmt werden.
- Porzellanzähne fühlen sich ähnlich an wie natürliche Zähne. Dies macht sie leichter anpassbar als andere Materialien.
- Durch die Erwärmung werden die Prothesen erheblich härter und halten länger.
Die Nachteile von Prothesen aus Keramik sind jedoch in erster Linie, dass sie bei einem Sturz auf einen harten Untergrund schnell zerbrechen. Außerdem können sie beim Zubeißen die natürlichen Zähne abnutzen. Aus diesem Grund wird Porzellan eher bei Vollprothesen als bei Teilprothesen verwendet.
In jüngerer Zeit wurde Acrylharz jedoch zum bevorzugten Material für Prothesenzähne durch eine neue Technik zur Herstellung haltbarer Prothesen mithilfe von Hybrid-Injektionen eines Acrylkomposits.
- Acryl haftet sicherer an der Prothesenbasis als die härteren Porzellanzähne und lässt sich außerdem leichter anpassen, damit eine korrekte Zahnstellung erzielt werden kann.
- Es ist auch deutlich günstiger als Keramik und viel leichter.
Der Nachteil von Zähnen aus Acrylharz besteht darin, dass sie sich schneller abnutzen als Zähne aus Keramik, was Einfluss auf die Zahnstellung haben kann. Gebisse aus Acrylharz müssen daher möglicherweise alle fünf bis acht Jahre ausgetauscht werden, sind jedoch trotzdem immer noch weitaus stabiler als die in der Vergangenheit verwendeten Kunststoffe.
Rahmen
Die Zahnprothese benötigt auch ein Gerüst, das sie stützt. Dieses wird normalerweise als Voll- oder Teilprothese bezeichnet. Die Prothesen können aus starrem Acrylharz oder einer Art flexiblem (Nylon-) Polymer hergestellt werden, so zwp online. Das Gerüst kann jedoch auch aus Chrom-Kobalt-Metall hergestellt werden.
Prothesen aus Acrylharz eignen sich für Personen, bei denen ein künstlicher Zahnfleischrand erforderlich ist, da das Material so eingefärbt werden kann, dass es der natürlichen Zahnfleischfarbe des Patienten ähnelt. Metallprothesen sind dagegen bruchfester und bieten laut Online-Magazin DIE32 eine bessere Passform. Dies macht das Metall ideal für Teilprothesen, die vollständig hinter den verbleibenden natürlichen Zähnen verborgen sind.
Wann braucht man welche Art der Zahnprothese?
Ihr Zahnarzt / Ihre Zahnärztin entscheidet, welche der unten beschriebenen drei Arten von Zahnprothesen für Sie am geeignetsten ist.
- Konventionelle Totalprothesen werden in Ihrem Mund eingesetzt, nachdem jegliche verbleibenden Zähne gezogen wurden und das Gewebe geheilt ist.
- Unmittelbar eingesetzte Totalprothesen werden sofort eingesetzt, nachdem die verbleibenden Zähne gezogen wurden. Während unmittelbar eingesetzte Zahnprothesen den Vorteil bieten, dass Sie niemals ohne Zähne sind, müssen sie mehrere Monate nach ihrem Einsetzen erneut angepasst werden. Der Grund besteht darin, dass der Knochen, der den Zahn hält, sich bei der Heilung umformt, und so eine Lockerung der Zahnprothese auslöst.
- Teilprothesen befinden sich auf einem Metallrahmen, der an Ihren natürlichen Zähnen befestigt ist. Manchmal werden auf natürlichen Zähnen Kronen angebracht und dienen als Befestigung für die Prothese. Teilprothesen stellen eine herausnehmbare Alternative zu Brücken dar.
Tipps rund um Zahnprothesen (Tragekomfort erhöhen, Reparatur, Reinigung)
Wenn Sie die Stärken und Schwächen Ihres Zahnersatzes kennen, wissen Sie, wie lange sie diesen in etwa werden tragen können. Die Lebensdauer einer Prothese hängt auch von Ihrer Mundhygiene ab. Daher ist es wichtig, sie täglich zu reinigen.
Einsetzen der Prothese
Es gibt zahlreiche Haftmittel. Probieren Sie aus, welches am besten für Sie funktioniert. Am weitesten verbreitet ist die Haftcreme:
- Verwenden Sie Haftcremes immer nur auf der sorgfältig getrockneten Prothese.
- Tasten Sie sich an die richtige Menge an Haftcreme heran und beginnen Sie mit einer geringeren Menge.
Vorsichtiger Umgang mit der Prothese
- Wenn Sie Ihre Prothesen reinigen, sollten Sie das über dem Waschbecken tun, und entweder ein Handtuch hineinlegen oder Wasser in das Becken einlassen. Zahnprothesen sind empfindlich und können brechen, wenn sie auf einen harten Untergrund, wie z.B. den Fußboden oder das Waschbecken fallen.
- Nach der abendlichen Reinigung legen Sie die Zahnprothese in eine Reinigungs- und Feuchtigkeitslösung oder in klares Wasser und lassen Sie Ihre Zahnprothese nicht austrocknen. Gleiches gilt, wenn Sie die Prothese nicht tragen. Verwenden Sie niemals kochendes oder zu heißes Wasser, das eine Verformung verursachen könnte.
- Suchen Sie Ihren Zahnarzt / Ihre Zahnärztin auf, wenn Ihre Prothese bricht, splittert, oder sich lockert. Versuchen Sie sich nicht selbst an der Reparatur der Prothese. Dies könnte einen irreparablen Schaden verursachen.
Reinigung der Prothese
- Zur täglichen Reinigen Ihrer Prothese gehört eine Zahnbürste oder Prothesenbürste. Das Wichtigste Ziel ist es, Speisereste und Plaque zu entfernen. Die tägliche Sprudeltablette reicht hierfür nicht aus. Zuerst reinigen Sie die Prothese mit einer Prothesenreinigungspaste. Danach können Sie die Prothese mit einer Sprudeltablette reinigen.
- Statt Prothesenreinigungspaste können Sie auch Zahnpasta verwenden. Vorsicht: Bitte keine Whitening-Pasten benutzen, da die Putzkörper den Prothesenkunststoff ankratzen und schädigen können.
Besonderheiten bei der Mundhygiene
- Reinigen Sie Ihr Zahnfleisch, die Zunge und den Gaumen jeden Morgen mit einer Zahnbürste mit weichen Borsten, bevor Sie Ihre Prothese einsetzen. Dadurch wird die Durchblutung Ihres Zahnfleisches angeregt und Plaque entfernt. Und wiederholen Sie dies auch abends vor dem Schlafengehen. Dann kann sich ihr sauberes Zahnfleisch nachts wieder erholen.
- Achten Sie vor allem auf Ihr natürliches Zahnfleisch, damit es gesund genug bleibt, um den Zahnersatz zu tragen. Verwenden Sie antibakterielle Mundspülungen, um Bakterien vorzubeugen, die schmerzhafte Zahnfleischentzündungen und Blutungen verursachen können.
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