Rauchen und Zahnfleischerkrankungen: Wie Rauchen Zahnfleisch schädigt

Der Artikel wurde überprüft von: Marie-Christine Hoffmann
Dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist allgemein bekannt. Nicht umsonst machen warnende Aufkleber auf Zigarettenschachteln mittlerweile auf diverse gesundheitliche Risiken aufmerksam. Es ist also wenig überraschend, dass der Tabakkonsum auch mit einem erhöhten Risiko für eine Zahnfleischerkrankung einhergeht. Diese hat bei Raucher:innen für gewöhnlich einen ernsteren Verlauf und ist auch schwieriger zu behandeln. Und das Risiko ist umso höher, je mehr und je länger jemand schon raucht. Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich einige der bereits angerichteten Schäden beheben lassen, sobald man mit dem Rauchen aufhört.
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem Rauchen und Problemen mit der Zahngesundheit?
Eine der Nebenwirkungen von Nikotin ist, vereinfacht gesagt, eine Gefäßverengung der gesamten Mundschleimhaut, also auch des Zahnfleischs, welches schlichtweg nicht ausreichend durchblutet wird. Durch das Rauchen kann es daher schwieriger werden, bestimmte Warnsignale, wie Zahnfleischbluten, zu erkennen: Durch die verschlechterte Durchblutung des Zahnfleisches fällt dieses frühe Warnzeichen bei Rauchern allerdings nicht unbedingt auf. Zusätzlich wirkt sich das Rauchen nicht nur auf die Wundheilung aus, die verlangsamt wird, auch das Entzündungsrisiko wird signifikant erhöht. Eine Zahnfleischerkrankung kann bei Raucher:innen einen schlechteren Verlauf nehmen, weil diese durch das Ausbleiben der frühen Warnsymptome möglicherweise erst in einem ernsthafteren Stadium erkannt wird. Auch verringert Rauchen die Fähigkeit des Körpers, Infektionen im Mundraum zu bekämpfen und selbst zu heilen. Daher ist die Behandlung unter Umständen nicht so erfolgreich wie bei Nichtrauchern. Abgesehen von den möglichen Spätfolgen wie Zahnverlust, wirkt sich eine Infektion auch immer auf den allgemeinen Gesundheitszustand aus. Raucher müssen also ganz besonders auf ihre Mundhygiene und ihr Zahnfleisch achten.
Welche Krankheiten können entstehen?
Durch das Rauchen kann das Risiko für einige Zahn- und Zahnfleischerkrankungen erhöht werden.
Karies
Im Vergleich zu Nichtrauchern sind Raucher:innen häufiger von Karies betroffen. Dabei zersetzen Bakterien Teile des Zahnschmelzes und verursachen Löcher.
Gingivitis
Gingivitis – oder auch Zahnfleischentzündung – wird durch Plaquebakterien im Mundraum verursacht. Die Bekämpfung der Infektion wird bei Rauchern dadurch erschwert, dass die Widerstandskraft des Körpers gegen Infektionen geschwächt ist. Auch ist der Heilungsprozess bei bereits vorhandenen Zahnfleischschäden verzögert.
Parodontitis
Raucher:innen haben ein erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Häufig ist die Parodontitis gravierender und schreitet schneller voran, was im schlimmsten Falle dann zu noch mehr Zahnverlust führt.
Warum Zahnerkrankungen bei Raucher:innen schlechter heilen
Wie bereits erwähnt, kann Rauchen die Durchblutung verschlechtern – auch im Zahnfleischgewebe, da das Nikotin die Blutgefäße verengt. Dies wirkt sich negativ auf den Heilungsprozess aus.
6 Tipps für gesundes Zahnfleisch und starke Zähne
Was können Raucher:innen tun, um Ihr Zahnfleisch und Ihre Zähne zu stärken und Erkrankungen vorzubeugen?
- Es ist immer eine gute Idee, mit dem Rauchen aufzuhören. Und für Menschen, die an einer schweren Zahnfleischerkrankung leiden, bringt es viele weitere Vorteile.
- Nehmen Sie abgesehen davon unbedingt die regelmäßigen Kontrollbesuche in Ihrer Zahnarztpraxis wahr.
- Lassen Sie Ihre Zähne regelmäßig professionell reinigen.
- Achten Sie auf eine optimierte Pflege der Mundhöhle bei sich zu Hause. Dazu zählen das zweimal tägliche, gründliche Zähneputzen mit der Zahnbürste und die Verwendung von Zahnseide.
- Viele schädliche Bakterien nisten sich mit Vorliebe in den Vertiefungen der Zungenoberfläche ein. Vergessen Sie also nicht, Ihre Zunge mit einem eigens entwickelten Zungenschaber zu reinigen.
- Schließlich empfehlen wir Ihnen, eine antibakterielle Mundspülung in Ihre Pflegeroutine aufzunehmen, um schädliche Bakterien im gesamten Mundraum abzutöten. Diese erfrischt zudem den Atem und bietet im Fall von fluoridhaltigen Mundspülungen zusätzlichen Kariesschutz. Somit gehört die Mundspülung bei Rauchern unbedingt zur essentiellen Mundhygiene.
Zusätzlich zu all der präventiven Mundpflege sollten Sie sich aber stets des erhöhten Risikos und der oben genannten schädlichen Auswirkungen des Rauchens auf das Zahnfleisch bewusst sein. Ziehen Sie also spätestens bei ersten Symptomen einer Parodontitis eine Entwöhnung in Betracht.
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